Flensburger Tageblatt vom 11.06.2021 (>> zum Artikel)
Alles begann im Oktober 2014 mit vier Mitarbeitern in Eggebek. Inzwischen ist das Callcenter „care4as“ nach Flensburg in Gartenstadtallee umgezogen. „Wir haben in Eggebek kein Personal mehr gefunden. Der Markt ist dort leer“, sagt Geschäftsführer und Unternehmensgründer Stefan Andresen.
Sein Callcenter zählt aktuell 160 Beschäftigte und möchte in den kommenden Monaten weiter wachsen. Am 1. Juli bezieht „care4as“ einen zweiten Standort in der Stadt, es ist das ehemalige Beate-Uhse-Gebäude in der Gutenbergstraße. Vermieter ist das Einrichtungshaus Knutzen. 50 neue Mitarbeiter sollen bis Jahresende eingestellt werden. „Wir sind immer auf der Suche nach Personal“, so Andresen. „care4as“ betreut nach eigenen Angaben Kunden namhafter Unternehmen aus den Bereichen Telekommunikation und Versandhandel. Wer es genau ist, darf Andresen aus vertraglichen Gründen nicht sagen. Es soll sich jedoch um bekannte Marken handeln. „Wir haben unsere Auftraggeber teilweise schon seit langer Zeit.“ Im Callcenter werden Anrufe und E-Mails bearbeitet, jedoch wird auch nach draußen telefoniert. Andresen betont jedoch, dass es sich hierbei um keine Kaltakquise handele.
Während andere Betriebe weiter unter den Folgen der Corona-Krise zu leiden haben, überstand das Callcenter die Pandemie unbeschadet. Die Leute kauften vermehrt bei den Versandhändler im Internet oder wechselten im Zuge vom Home-office und viel mehr Freizeit ihren Telefonanbieter. Für „care4as“ erhöhte sich hierdurch das Arbeitsaufkommen.
Sein Team in der Gartenstadtallee beschreibt Andresen als bunt gemischt. „Wir haben Mitarbeiter, die gar keine Ausbildung haben und Kollegen, die aus handwerklichen oder akademischen Berufen kommen“, erklärt er. Bewerber müssten vor allem kommunikativ und motiviert sein. „Eine Besonderheit ist, dass wir grundsätzlich nicht mit Befristungen arbeiten. Sechs Monate Probezeit reichen völlig, um einen Mitarbeiter kennenzulernen“, betont Andresen. Sein Betrieb zahle deutlich mehr als den gesetzlichen Mindestlohn und biete flexible Arbeitszeitmodelle. „Wir finden für jeden Mitarbeiter ein Schichtmodell, das für beide Seiten passt.“
Melanie Lorenzen arbeitet seit Monatsanfang bei „care4as“ und ist die Mitarbeiterin Nummer 160. Sie befindet sich derzeit in einer dreiwöchigen Einarbeitungsschulung. Als Alleinerziehende seien die Arbeitszeiten für sie ideal, berichtet Lorenzen, die pro Tag vier Stunden arbeitet.
Aktuell befindet sich bei „care4as“ rund die Hälfte der Beschäftigten coronabedingt im Homeoffice. Dies sei nur dann möglich, wenn in den Wohnungen eine gute Internetverbindung zur Verfügung steht und eine gewisse Vertraulichkeit gewährleistet ist, so Andresen. Der Geschäftsführer kann sich vorstellen, am neuen Zweitstandort in der Gutenbergstraße in den kommenden Jahre weiter zu expandieren. „Ich gehe davon aus, dass wir uns dort noch erweitern könnten.“